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Wie ich beim Travel Photographer of the Year – Wettbewerb gewann

Wie ich den Rising Talent Award beim Travel Photographer of the Year – Wettbewerb gewann

Der Travel Photographer of the Year (TPOTY) ist einer der renommiertesten Fotowettbewerbe der Welt. Im Jahr 2024 wurden über 20.000 Bilder von Profi- und Amateurfotografen aus 154 Ländern eingereicht.

Nachdem ich 2023 für mein Foto „Sunset Flight“ die Auszeichnung „Commended“, gleichbedeutend mit dem 4. Platz in meiner Kategorie, erhielt, nahm ich 2024 erstmals an einer Portfolio-Kategorie, dem Emerging Talent Award, teil.

4. Platz in der Kategorie "Freizeit und Abenteuer", TPOTY 2023

TPOTY hat im Jahr 2024 den Rising Talent Award ins Leben gerufen, um aufstrebende Fotografen zu fördern, die eine Karriere in der Fotografie anstreben. Dieser Preis richtet sich an Amateure und semiprofessionelle Fotografen sowie an jene, die seit höchstens zwei Jahren professionell tätig sind. Die Jury legt dabei besonderen Wert auf Originalität, Kreativität und das Potenzial der Fotografen, sich weiterzuentwickeln. Die Teilnehmer sind aufgefordert, ein Portfolio aus zehn Bildern einzureichen, das mindestens drei verschiedene Aspekte der Reisefotografie abdeckt, z.B.

  • Landschaft
  • Wildlife
  • Street
  • Porträts
  • Architektur
  • Dokumentation

Ich selbst sehe mich als vielseitigen Fotografen mit Stärken in der Street- und Wildlifefotografie. Ich habe aber auch einige ordentliche Landschafts- und Porträtbilder im Portfolio Dieser Wettbewerb kam für mich also wie gerufen.

Die Auswahl der Bilder

Die zehn Bilder für TPOTY zusammenzustellen war eine ziemlich knifflige Angelegenheit, wie das Legen eines komplizierten Puzzles — nur ohne Vorlage. Jedes Foto hat seine eigene Geschichte, doch welche passen zusammen, um ein starkes Portfolio zu bilden?

Der schwierigste Teil war, nicht nur meine besten Bilder auszuwählen, sondern sie so zu verteilen, dass meine Handschrift erkennbar bleibt — meine persönliche Art zu sehen und visuell zu erzählen. Es war ein Balanceakt zwischen künstlerischem Ausdruck und strategischem Denken — ich musste so manches Lieblingsfoto ignorieren, weil es nicht zu den restlichen Bildern passte.

Um zu zeigen, wie schwierig die endgültige Auswahl war, zeige ich meine ca. 30 Favoriten, aus denen ich am Ende 10 Fotos auswählen musste, die nicht nur mindestens drei Genres abdecken, sondern auch gut zueinander passen. Wie hättest du entschieden?

Am Ende hat sich die ganze Mühe gelohnt — ich habe beim Travel Photographer of the Year, dem größten Reisefotografiewettbewerb, gewonnen! All die Stunden, in denen ich meine Bilder gesichtet, hin- und hergeschoben und immer wieder überlegt habe, wie ich sie einreichen soll, waren nicht umsonst. Dieser Moment, in dem ich erfahren habe, dass meine Arbeit ausgezeichnet wurde, war überwältigend. Hier siehst du meine Gewinnerauswahl und die Geschichten hinter den Bildern:

Als ich ein paar Aufnahmen von der Katze machte, die am offenen Fenster saß, hörte sie das Klicken meiner Kamera und sah mich neugierig an. Da ich das für ein noch besseres Foto hielt, drückte ich den Auslöser ein paar Mal mehr – was der Typ hinter dem Gebäude wohl gehört haben muss. Als er um die Ecke schaute, hatte ich die Kamera noch am Auge und erwischte ihn im Bild. Ich finde es witzig wegen all der kleinen Details, wie dem Schwanz der Katze und dem Besen des Mannes, die parallele Linien bilden, und weil beide Halsketten mit riesigen, auffälligen Anhängern tragen. Ich schätze, das ist kein typisches Venedig-Foto.
Einen Oldtimer in Havanna zu fotografieren ist vielleicht keine besonders innovative Idee, aber ich liebe diese Straßenszene mit dem Fußgänger und dem Auto, die sich in entgegengesetzte Richtungen bewegen und genau im richtigen Moment in meinem Bildausschnitt aufeinandertreffen. Ich habe mehrere Morgen damit verbracht, dieses Foto zu machen, und am letzten Tag passte plötzlich alles zusammen. Für mich steht das Gold des Autos für die kubanische Sonne und das Türkis im Hemd des Mannes für das karibische Meer. Ihr flüchtiges Zusammentreffen symbolisiert den wunderschönen kubanischen Sonnenaufgang, wenn sich Sonne und Meer für einen kurzen Moment berühren.
Ich traf Carlos, einen Breakdance-Künstler am Strand von Jericoacoara, als er seine Bewegungen übte, und wir beschlossen, die wunderschöne Kulisse des Sonnenuntergangs in Jeri für eine Fotosession zu nutzen, um seine Fähigkeiten zu zeigen und ihn in der Luft einzufrieren. Jetzt bin ich wieder in Deutschland, aber wir chatten immer noch ab und zu, und das ist es, was ich am Reisen schätze. Es geht nicht nur um Erholung und Abenteuer, sondern auch darum, Menschen zu treffen und mit ihnen an kreativen Projekten zusammenzuarbeiten.
Ich bat meine Frau, durch einen Salzwasserpools in der Wüste von Lençóis Maranhenses zu laufen, um dem Betrachter ein Gefühl für die Größenverhältnisse zu geben und ein Gefühl der Ruhe, die in dieser Landschaft vorherrscht, zu vermitteln. Ein kleiner menschlicher Punkt inmitten des Weiß und Grüns der Landschaft wirkt hier perfekt.
Aus der Vogelperspektive sah dieser Abschnitt einer namenlosen Sandbank nicht weit von Pulau Mantanani, Borneo, für mich wie das Profil eines menschlichen Gesichts aus. Ich bemerkte diese Ähnlichkeit, als ich mit meiner Drohne vom Strand der Insel aus flog. Ich war froh, etwas Interessantes entdeckt zu haben, und machte ein Foto, das wahrscheinlich nicht wiederholbar ist, da Sandbänke sich ständig ändern und das Meer jede Minute Sand hinzufügt oder wegspült.
Beim Erkunden des Hafens von Semporna entdeckte ich eine Eisfabrik und beobachtete das rege Treiben darum. Als dieser Arbeiter mit einem Haken einen riesigen Eisblock herauszog, wusste ich, dass er ein großartiges Porträtmotiv abgeben würde, da sein Hemd und seine Maske die Farben der Wände der Fabrik widerspiegelten und die kontrastierenden gelben Gummistiefel auffielen. Obwohl die Kommunikation ein großes Problem war, da keiner der Arbeiter Englisch sprach, gelang es uns schließlich, die richtige Pose und Mimik zu arrangieren. Nachdem ich dieses Foto gemacht hatte, riefen mir alle anderen Arbeiter und Fischer von einem nahegelegenen Schiff zu und wollten, dass ich ihre Porträts aufnehme, aber dieses Porträt wurde letztlich das beste.
Ich traf Loly und Luiz, zwei Musiker und Kunstliebhaber, auf meiner Reise durch Kuba, da ihre Wohnung direkt über meinem Airbnb lag. Wir kamen schnell ins Gespräch und sie waren so ein freundliches und nettes Paar, dass ich ihnen anbot, ein paar Porträts als Erinnerung zu machen.
Dieser männliche Fasan, der von einem Reh im Flug beobachtet wird, erinnert mich an den legendären Phönix, da die Sonnenstrahlen sein Schwanzgefieder erleuchten. Dies ist eines dieser Bilder, die man unmöglich planen oder wiederholen kann. Ich hatte riesiges Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und den Auslöser zum richtigen Moment zu betätigen.
Der Jaguar stürzte sich auf den Kaiman, der den Fluss überquerte, und ergriff seine Beute, bevor sie in tiefere Gewässer entkommen konnte. Nach einem kurzen, aber intensiven Kampf zog die Katze den Kaiman ans Ufer und tötete ihn, indem es ihm in den Hals biss, wie auf dem Bild zu sehen. Für mich sieht dieser Moment so aus, als ob der Jaguar seine Beute umarmt und küsst – ein Akt imaginärer Zärtlichkeit, der dem großen Reptil das Leben kosten wird. Ich war Zeuge dieser Szene im Pantanal, nahe Porto Jofre, und fotografierte sie von einem Boot aus im Juli 2023. An diesem Tag hatte ich doppelt Glück: Nicht nur sah ich einen Kampf zwischen Brasiliens zwei Alphaprädatoren, sondern auch mein Boot war das einzige, das ihn miterlebte. Kein anderes Boot störte, sodass ich ein Porträt des Jaguars und des Kaimans machen konnte, die direkt in meine Kamera schauten.
Eines Tages, während ich auf einen Zug in Düsseldorf wartete, bemerkte ich, dass die gegenüberliegende Plattform wie eine Bühne aussah, auf der sich alle Pendler für einen kurzen Moment perfekt arrangiert hatten. Ich nutzte die Gelegenheit und machte schnell ein paar Fotos. Ich werde oft gefragt, ob das Bild gestellt ist und kann versichern, das ist nicht der Fall! Das ist die Schönheit der Fotografie. Es braucht keine große Reise, um ein großartiges Foto zu machen, etwas Glück und ein Bewusstsein für die eigene Umgebung reichen aus.

Der Sieg beim Travel Photographer of the Year – Wettbewerb ist für mich eine tolle Bestätigung meiner Arbeit und meines photographischen Ansatzes. Er zeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Besonders freue ich mich über das Mentoring, das ich nun von TPOTY erhalten werde. Diese Unterstützung gibt mir die Möglichkeit, mich als Fotograf und Künstler weiterzuentwickeln und neue Perspektiven in meiner Fotografie zu gewinnen. Ich bin gespannt, wie dieses Mentoring mir helfen wird, meine Fähigkeiten weiter auszubauen.

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